Der Artikel »Die Wege des Algorithmus sind unergründlich« bei Zeit-Online zeigt für mich sehr schön an einigen Beispielen auf, dass die Hörigkeit gegenüber Technik – Computern und Algorithmen im Speziellen – nicht angebracht ist und genauso kritisch hinterfragt werden muss wie menschliche Handlungen.

Technik ist vielleicht perfekt, wenn man rein ihre Arbeitsweise betrachtet: Berechnungen können exakt, deterministisch und sehr schnell ausgeführt werden. Sobald man aber diese Ebene verlässt und versucht realweltliche Probleme mithilfe der Technik zu beschreiben, hat man es nicht mehr nur mit der reinen, technischen Idealwelt zu tun und dann kommt es zu Fehlern.

Zum einen ist der Vermittler zwischen realer und technischer Welt ein Mensch ist, der die Technik instruiert, und Menschen sind bekannt für ihre Fehlbarkeit. Zum anderen muss man anerkennen, dass die reale Welt wesentlich vielfältiger ist als die meisten Modelle auf technischer Ebene und daher die Computer nur mit einer reduzierten Sicht auf das eigentliche Problem arbeiten. Im Rahmen dieses Ausschnitts ist die Berechnung eines Algorithmen exakt und korrekt, nur oft zeigt sich, dass in der unzureichenden Beschreibung der Fragestellung der Fehler liegt bzw. die Antwort des Computers nicht zur gewollten Frage passt.

An genau dieser Stelle liegt meiner Meinung nach der große Fehler: Man spricht der Technik eine Fähigkeit zu, die sie nicht hat. Ein Computer berechnet nur das oder beantwortet nur die Frage, die man ihm gestellt hat. Wie gut die Antwort passt, hängt von der Genauigkeit der Frage und dem Fragesteller – dem Bediener, einem Menschen – ab.

Oder wie es der für mich treffende Satz von Andreas Mundt, dem Präsidenten des Bundeskartellamts, zu den Preiserhöhungen der Lufthansa besagt: »Solche Algorithmen werden ja nicht im Himmel vom lieben Gott geschrieben.«