Das Interview mit Thomas Druyen »Die Deutschen sind Reaktionsweltmeister« ist absolut klasse. Hier einige Auszüge:

»Der Mensch ist veränderungsfähig, jedoch nicht veränderungsbereit, solange er nicht von außen dazu gezwungen wird.«

»Ja, wir sind Exportweltmeister, aber auf dem Feld der neuen Technologien, die in Zukunft alles steuern werden, spielen wir eher in der Bezirksliga. Und der neue Koalitionsvertrag gibt keinerlei Signale, dass wir aufsteigen wollen.«

»Es gibt diese ›Horizonte der Verlässlichkeit‹, die über Jahrhunderte unser Verhalten bestimmt haben, nicht mehr, die etwas sehr Beruhigendes hatten. Und deshalb ist Kontinuität oftmals eine Reise in die völlig falsche Richtung.«

»Kurz gesagt: Alle Bereiche des Lebens stehen unter enormem Veränderungsdruck. Und die Politik? Erfindet ein Heimatministerium. Das ist nun wirklich das Gegenteil von Radikalität.«

»Das bedeutet, dass wir unsere Fantasie und unsere Vorstellungskraft nutzen, um uns mit möglichen Zukünften schon mal zu beschäftigen. […] Wenn ich mir mein Geschäft konkret aus der Perspektive des Jahres 2028 vorstelle, gewinne ich Erkenntnisse und Optionen, die mir helfen, dem Zufall, der Unvorhersehbarkeit und der Überraschung die Stirn zu bieten.«

Das Interview passt auch gut zu der These die deutsche Politik ist ängstlich, behütet die Bürger über die Maßen und ist wenig progressiv aus dem Buch »Die deutsche Krankheit – German Angst« von Sabine Bode.