In dem Interview über Medienbildung bei Deutschlandfunk Kultur erläutert Roberto Simanowski, dass der Schwerpunkt bei Medien in der Bildung auf der Nutzung dieser liegt. Das Verständnis von Bildung in der Schule gleicht eher dem aus dem Jahre 1800, als man verhältnismäßige Aufklärung angestrebt hat: Der Mensch sollte für die Funktion, die er in der Gesellschaft erfüllen soll, ausgebildet werden. Erst mit Humbold kam es zu einem Bildungsideal der Erziehung zur Mündigkeit.

Die Bildung in der Schule ist viel mehr eine Ausbildung für die spätere Rolle und keine Befähigung zum Denken und zu einem freien Geist. Dies könnte bei dem ständigen Wandel der Anforderungen für die spätere Tätigkeit im Beruf ein echtes Problem werden. Unter dem Schlagwort lebenslange Bildung wird dies zwar schon berücksichtigt, aber auch da geht es nur um Ausbildung und nicht Befähigung im Sinne von Freiheit.

Interessant ist auch die Interpretation von Simanowski für sein Buch, dass mit der Omnipräsenz und Vielschichtigkeit der Computer im Leben, wir uns immer mehr an sie gewöhnen und sie damit immer mehr aus der Wahrnehmung verschwinden.