Welt besteht aus materiellen und immateriellen Gütern: Dinge zum Anfassen
(Hardware) ggü. Gedanken und Sinneseindrücken im Kopf (Software)
Daten entsprechen den Gedanken
Wissen ist im Kopf
»Ich gebe Dir eine Information«: kein materieller Austausch eines Dings
Menschen haben schon immer versucht, Gedanken zu kommunizieren und zu
archivieren
Sprache
Bilder
Schrift
anfangs war Produktion und Reproduktion dieser »greifbar gewordenen« Gedanken
manuelle Tätigkeit (Schreibstuben in Klöstern), mit dem (Buch-)Druck wurde es
automatisiert
digital = diskrete (sprunghafte) Unterscheidung von Signalen, analog =
kontinuierliches Signal
Digitalisierung = diskrete Abtastung eines kontinuierliches Signals;
Überführung von der analogen in die digitale Welt
Digitalisierung = Automatisierung der Verarbeitung von Daten mithilfe von
Rechentechnik
Wie beim Buchdruck ein riesiger Sprung in der Qualität der Speicherung und
Reproduktion von Daten.
Auswirkung:
Daten können verlustfrei, (fast) ohne Aufwand gespeichert, dupliziert und
übertragen werden. Reproduktionskosten = 0, ähnlich Buchdruck der
Reproduktionskosten gesenkt hatte
Kopie und Original sind nicht zu unterscheiden.
(virtuelle) Objekte können an verschiedenen Orten gleichzeitig vorhanden
sein: Webseite kann vielfach abgerufen werden, ein Dokument kann auf dem
Tablett und dem Laptop gleichzeitig gelesen/bearbeitet werden.
Digitalisierung verstärkt den Unterschied zwischen materiellen und
immateriellen Gütern (Wissen/Informationen/Daten)
virtuelle Objekte verhalten sich nicht mehr wie materielle Objekte
Sinnlichkeitsverlust = virtuelle Objekte nicht mehr mit Tastsinn
(einschätzen von Gewicht) erfahrbar, die Eigenschaften werden mithilfe von
Technik bestenfalls simuliert; Größen- und Tiefeneindrücke im 2D nur sehr
wenig möglich; Orientierungsgefühl funktioniert nicht mehr
intuitives Verständnis muss erst erworben werden
lange Gewöhnungsdauer für kulturelles Lernen
aber Einsatz der Computertechnik schreitet sehr schnell voran
faktisch ist digitale, virtuelle Welt sehr jung und weitverbreitet, aber mit
wenig Analogien zu bestehenden Erfahrungen
ein MP3-Player mit 5 Liedern und mit 1000 Liedern wiegt gleich viel und
ist genauso groß
rießige Buchbestände passen auf einen Laptop oder eine DVD – man sieht
dem Gerät nicht an, wie viel es beinhaltet
in Sekunden lassen sich Milliarden von Berechnungen ausführen
– unvorstellbar
große Datenmengen lassen sich unbemerkt übertragen – CD als E-Mailanhang,
weil es nur ein Klick ist
Überbewertung/Überschätzung: Computer ist ein Werkzeug und führt nur
Anweisungen (Programme) aus, nicht mehr
beschränkt in seinen Fähigkeiten, genauso wie ein Auto nicht plötzlich
fliegen kann, weil es dafür nicht konstruiert wurde
Computer ist so schlau wie sein Programmierer/Bediener
Gesetz für Servereinbruch in den 1990er Jahren, weil Täter beim »Einbruch«
nicht Vorort war
Leistungsschutzrecht
Bsp. Musikcharts sind an verkaufte Tonträger gekoppelt, was nicht zu einem
Klick oder Download oder Streaming passt
Funktionen (Software) eines Gerätes (materiell) können nach der Produktion
noch verändert werden
Machtverschiebung, Wandel von asymmetrischen zu symmetrischen Medien: der
Einzelne wird plötzlich stärker gehört, kann mehr verändern; Verantwortung mit
dieser Macht muss erst erlernt werden, zuvor haben zum Beispiel klassische
Medien Informationen gefiltert und aufbereitet
Gesellschaft muss erst Lernen, mit der digitalen Welt umgehen