Es ist leichter, die Nase seines Gegenübers zu beschreiben, als die eigene. Ebenso fällt es leichter, etwas an einem äußeren System zu beobachten als es aus einem System heraus zu erkennen und zu ergründen.1 Deshalb brauchen wir Bilder, Gemälde, Filme, Theater und Kunst, die uns in vereinfachter und zugespitzter Weise einen Spiegel auf uns selbst bieten, an dem wir erkennen und lernen können. Dazu bedarf es jedoch einer Offenheit und Bereitschaft, uns in des anderen selbst zu erkennen, und der Fähigkeit, am abstrakten und verzerrten Selbst des Spiegelbilds zu lernen.2
Eine gute Erklärung des Verhältnisses von Künstler und Betrachter findet sich in Oscar Wild Der Sozialismus und die Seele des Menschen auf Seite 53–55/57.