Zur Schulzeit habe ich Faust lesen müssen – also mit wenig Eigenmotivation und Begeisterung –, aber mir sich die Abschlussworte:

Zum Augenblicke dürft’ ich sagen: Verweile doch, du bist so schön! Es kann die Spur von meinen Erdetagen Nicht in Aeonen untergehn. – Im Vorgefühl von solchem hohen Glück Genieß’ ich jetzt den höchsten Augenblick.

  1. Der Lernende
  2. Der Zweifler und Aufbegehrer
  3. Erleben und die Erfahrung -> Authentizität statt altklug/hohlen Gerede
  4. Der Absturz
  5. Die Erweckung
  6. Die Erleuchtung

»Die Unruhe und Suche im Herzen gestillt«

»Man muss die Regeln beherrschen, um sie stilvoll brechen zu können.« 1. blindes Folgen 1. Bekämpfen und abstreiten 1. Erkennen 1. Frieden

suchen 111 unten »Weisheit ist nicht mitteilbar. Weisheit, die ein Weiser mitzuteilen versucht, klingt immer wie Narrheit.« »Wissen kann man mitteilen, Weisheit aber nicht.« 113 unten


Ziel der Lebens: Erkenntnis/Erleuchtung nicht Leistung. Erfahrung und Leistung sind die Werkzeuge auf dem Weg zur Erkenntnis. Arbeit schafft Erfahrungen, aber der Mensch wandelt sie nur durch Reflexion und Muse und Erkenntnisse um. Fehlt diese Zeit, so verharrt man nur in der Arbeit, weil sie nicht nachhaltig ist. Es braucht eine Mischung aus Tun und Reflexion, nicht zu viel Arbeit und nicht zu viel »Grübeln«.

Die Frage »Glaubst du an Gott« ist die Frage nach der Anerkennung der Fremdbestimmung und von Machbarkeitsgrenzen: bin ich bereit, anzuerkennen, dass es Dinge gibt, die ich nicht wahrnehmen oder verstehen kann, die aber dennoch existieren – Toleranz. Ich kann mich diesen vielleicht unendlich nah annähern, aber sie nie erreichen. Das liefert Demut und Gelassenheit = Gottvertrauen.

Gott im Sinne eines alten weißen Mannes auf einer Wolke mit einem Masterplan oder einer Gruppe im Hinterzimmer, die die Welt regiert, gibt es nicht. Dieses Bild dient dazu Verantwortung abzugeben. Die Anerkennung der Fremdbestimmung belässt aber die Verantwortung für das eigene Leben und das eigene Handeln beim Individuum und setzt diesem nur Grenzen (z. B. von der Geburt bis zum Tod).

Auch die Weltenformel wird man nicht aufschreiben können. Aber man kann sich ihr immer stärker annähern, indem man die Wissenslücken füllt und die Details findet, die die Welt bestimmen. Dennoch wird es sich wie mit den rationalen Zahlen verhalten: Man kann sie noch so fein wählen (noch so viel über die Welt wissen), es wird dennoch zwischen ihnen unendlich viele irrationale Zahlen geben. Dieser Sprung ins Unendliche bleibt uns verwehrt.

Interessant: Die rationalen Zahlen sind die »größte« Menge, die noch zählbar, also für den Menschen greifbar ist, die sich mit den natürlichen Zahlen deckt. Die irrationalen Zahlen sind die erste Menge an nicht abzählbaren bzw. überabzählbaren Zahlen. Da passiert der Schritt aus der »Natürlichkeit« heraus.

Die Frage nach der Wirksamkeit/Wirkmächtigkeit des Menschen.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens »Weshalb gibt es mich?«, der ultimativen Bestätigung und Anerkennung der eigenen Existenz. Warum stellen wir die Frage nach dem Sinn der Lebens? Anerkennung, Existenzberechtigung, »ich darf sein«