Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben eine sogenannte Depublikationspflicht. Bestimmte Online-Angebote müssen nach einer gewissen Zeit wieder entfernt werden. Das haben die privaten Medienverlage und Rundfunkanstalten so durchgedrückt. Aber beim Deutschlandradio gibt es noch echte, kreative Hacker, die sich Gedanken darüber machen, wie man mit den Vorschriften kreativ umgehen kann oder, anders ausgedrückt, wie man die Vorschriften kreativ umgehen kann.

Der erste Streich ist wohl die Publikation von Sendungsskripten. Texte, die für die Vorbereitung einer Sendung entstehen, müssen nicht gelöscht werden. Da viele Texte von professionellen Sprechern für viele Beiträge eingesprochen werden, können diese Teile also auf der Webseite bleiben. Und da es ja auch bei Interviews und allen anderen Sendungen hilfreich ist, eine Niederschrift neben sich liegen zu haben, wird einfach alles nochmal verschriftlicht und darf als Arbeitsmaterial auf den Webseiten bleiben.

Den nächsten Streich habe ich eben entdeckt: Der Deutschlandradio-Rekorder. Irgendwann verschwinden immer wieder die Mitschnitte von den Webseiten. Warum also nicht den Hörern erklären, wie sie den die Streams mitschneiden können? Oder ihnen gleich ein passendes Programm liefern? So können sich die Hörer daheim nochmal eine (private) Sicherungskopie anfertigen, sollte doch einmal versehentlich beim Deutschlandfunk ein Betrag von der Webseite abhanden kommen.

Das ist noch gepflegte Hacker-Kultur.