Der Streisand-Effekt ist ein lustiges Phänomen der digitalen Welt, mit dem viele Verantwortliche noch nicht umgehen können. Wenn oft (unbedeutende) Informationen unterdrückt werden sollen, entsteht plötzlich eine solche Aufmerksamkeit für die Information und sie wird noch präsenten. Es ist eine Art Bumerangeffekt, dass einen der ausgeworfene Bumerang unerwartet am Hinterkopf trifft. Den Namen hat der Streisand-Effekt durch die Schauspielerin Barbara Streisand bekommen, die einen Fotografen auf Schadensersatz verklagte, weil ihr Haus auf Küstenbildern zu sehen war und sie dies nicht in der Öffentlichkeit sehen wollte. Das Ergebnis war aber eine solche Öffentlichkeit für die Fotos, dass ihr Anwesen (und ihr Vorgehen) noch bekannter wurden, als hätte sie nichts unternommen.
Hier auf dieser Seite will ich ein paar eindrucksvolle Beispiele dieses Streisand-Effekts sammeln.
Mädchen mit Schulessen
In dem TED-Talk berichtet Clay Shirky von einer Webseite eines Kindes, das mit Fotos das (schlechte) Schulessen dokumentiert. Die Webseite bekommt recht viel Aufmerksamkeit und bis auch eine lokale Zeitung darüber berichtet. Daraufhin fordert der Direktor das Mädchen auf, diese Fotos zu unterlassen – wer den Streisand-Effekt kennt, weiß, dass dies der Moment ist, das Popcorn rauszuholen, denn der Bumerang fliegt. Das Mädchen fügt sich also und schreibt auf ihrer Webseite, dass es keine Fotos mehr zeigen darf und wuuumsss der Bumerang schlägt zu.
youtube-dl
Mit youtube-dl kann man Videos von diversen Plattformen und Mediatheken herunterladen, um sie zu archivieren oder offline anzusehen. Somit ist auch das Speichern von Musikvideos bei YouTube möglich, was die RIAA (die GEMA der USA) dazu veranlasste, den Quelltext von youtube-dl von Github entfernen zu lassen. Tadaa Die Folge davon war, dass a) der Quelltext tausendfach im Internet verteilt und b) noch dazu das Programm indirekt beworben wurde. Für Github, die den Quelltext gelöscht haben, hat der Bumerang sogar die negativen Auswirkungen, dass mächtig Stimmung gegen die Seite gemacht und Alternativen beworben wurden.