Ich hatte davon schon vor längerer Zeit mal gehört oder gelesen: Mit der Luftverschmutzung haben wir nicht CO₂ in die Erdatmosphäre geblasen, das jetzt für die Klimaerwärmung sorgt, sondern auch SOx (Schwefeloxide) und andere Stoffe, die weitaus stärker zur Erderwärmung beitragen als CO₂.

Mit der Luftverschmutzung gelangen aber auch Staubteilchen und Aerosole in die Luft, die die Sonnenstrahlung in den oberen Schichten der Erdatmosphäre reflektieren und für eine Verdunklung am Erdboden sorgen. Diese Staubteilchen sorgen zum Beispiel auch nachts für das Flimmern der Sterne, insbesondere über dem Horizont, und auch für intensives Morgen- oder Abendrot.

Wie gesagt, hatte ich schon mal irgendwo gehört: würden wir jetzt schlagartig auf die Bremse treten und die Luftverschmutzung auf Null bringen, würde dies paradoxerweise zu einem schnelleren Anstieg der Temperaturen auf der Erde führen. In dieser Art wurde wohl auch schon 2001, nachdem nach den Anschlägen vom 11. September ein Flugverbot über der gesamten USA verhängt wurde, beobachtet, dass die Sonneneinstrahlung in der sauberen Luft intensiver gegenüber den Tagen davor und danach.

Im Science-Magazin erschien darüber 2019 auch ein Beitrag Aerosol-driven droplet concentrations dominate coverage and water of oceanic low-level clouds.

Es zeigt sich mal wieder: Die Welt ist wesentlich komplexer, als dass sie sich mit nur einem Knopf bedienen ließe. Wir stehen nach dieser Theorie vor dem Dilemma, dass wir die Luftverschmutzung der Gesundheit und Umwelt wegen reduzieren müssen – aber dies kontraintuitiv zur Erderwärmung beiträgt.