Bei Mapillary gibt es einen Bericht über ein Projekt zur Kartierung der Infrastruktur in Sierra Leone. Das Beispiel zeigt sehr schön, wie verschiedene Projekt ineinander greifen können und wie viel mit offenen Daten möglich ist.

Über Mapillary können Menschen in Sierra Leone Bilder der Infrastruktur aufnehmen und veröffentlichen. Zusätzlich werden auch Satellitenbilder genutzt. Mithilfe von Programmen wird versucht, in den Bildern Objekte zu erkennen, z. B. Strommasten. Diese werden dann wiederum bei OpenStreetMap eingetragen und mit diesem Kartenmaterial kann Infrastruktur wie Stromkraftwerke besser geplant werden.

Zur Überprüfung der erkannten Objekte gibt es ein Programm, das jeder nutzen kann und die Erkennungen bewertet. Das funktioniert auch sehr angenehm: Man bekommt immer ein Bild gezeigt und kann mit den Tasten w, e und r die Erkennung bestätigen, ablehnen oder den Fall überspringen. Wenn man also mal Langeweile hat, kann man auch damit die Zeit totschlagen.

Positionsbestimmung im Matheunterricht

Für den Mathematikunterricht ist dieses Beispiel auch eine schöne Anwendung der Trigonometrie. Es wird vom selben Objekt eine Vielzahl an Bildern geben und zu den Bildern kennt man die (halbwegs genaue) Position. Mithilfe dieser Positionen lässt sich so die Position des Objekts errechnen, womit dann OpenStreetMap gefüttert werden kann.

Ein ähnliches Verfahren wird auch für die Messung der Entfernung von Sternen verwendet. Man misst den Winkel zwischen Sonne und Stern im Abstand von sechs Monaten. Damit hat man in einem Dreieck zwei Winkel und eine Länge (doppelter Abstand Sonne–Erde) und kann die Entfernungen Erde–Stern errechnen.

Die Mathematik bei der Bildauswertung wird komplizierter sein, aber damit lässt sich der Grundgedanke illustrieren.