Bei Brand eins gibt es eine Diskussion über die Ladezeiten von Webseiten und wie Google versucht dieses Problem mit Accelerated Mobile Pages (AMP) zu lindern.

In den letzten Jahren sind Webseiten immer fetter geworden, weshalb die Verbesserungen bei den Übertragungstechnologien wieder verpuffen. Früher wurden in 4 Sekunden 30 kB durch eine 56 kBit/s-Leitung gequetscht, heute müssen sich in der gleichen Zeit 5 MB durch eine 10 MBit/s-Leitung quetschen. Dabei wirkt sich noch drastischer aus, dass heutzutage Webseiten viel feingliedriger (Bilder, Stylesheets, Schriften, Javascript-Bibliotheken) geworden sind und sich quer über verschiedene Domains erstrecken. Somit sind viele Aufrufe notwendig, die sich nicht immer parallel abarbeiten lassen.

Googles Ansatz ist, durch eine Reduktion der Gestaltungsmittel die Webseiten wieder zu verkleinern und somit schneller liefern zu können. Nur hat diese Verbesserung von Google einen Haken: wer solche AMP-Seiten zum Beispiel von der Google-Suche aus aufruft, bleibt bei Google und wechselt nicht zum eigentlich Anbieter. Dies verfestigt die Bindung der Nutzer an Google und drängt die anderen Anbieter ab.

AMP erleichtert das umgehen von Paywalls

Für die Betreiber haben diese Optimierungen nicht nur den Nachteil, dass sie Kunden verlieren, sondern dass sie ihre Bezahlinhalte auch noch frei ins Netz stellen: Ein Artikel zum Bezahlen unter www.sueddeutsche.de/… ist unter amphtml.sueddeutsche.de/… frei zu lesen. Dies wird auch noch durch die Firefox-Erweiterung Bypass Paywalls erleichtert.

Anbieter täten also gut daran, ihre Seiten von Haus aus schlank zu halten und nicht mit zu viel unnötigen Ballast zu beladen.

Verschlankung von Seiten mit uBlock origin

Ein großer Teil der fetten Seiten besteht aus Werbung, derer sich Nutzer auch gut mit der Firefox-Erweiterung uBlock origin entledigen können. Dies macht das Surfen um eines angenehmer, weil es nicht nur schneller, sondern auch ruhiger (mit weniger Blinken und Gezappel) zugeht.