Der Artikel »12 Things Everyone Should Understand About Tech« von Anil Dash erläutert sehr gut anhand von 12 Punkten, welche Fehlinformationen bzw. Missverständnisse über die Technologiebranche kursieren.

  1. Technik ist nicht neutral: In Algorithmen, Benutzeroberflächen, Hardware spiegelt sich immer eine gewisse Vorstellung der Entwickler wider.
  2. Technik ist nicht unvermeidbar: Technik ist nicht immer der Weisheit letzter Schluss und für alles die beste Lösung
  3. Der überwiegende Teil der Entwickler beabsichtigt Gutes – jedoch: gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht
  4. Die Geschichte der Technik wird selten dokumentiert und zu wenig untersucht: Vielfach gibt es den Mythos der »genialen Idee«, aber in Wirklichkeit sind dieser viele Versuche und Fehlschläge vorausgegangen. Ideen kommen selten aus dem Nichts, sondern entstehen in einem entsprechenden Umfeld. Die Geschichte verläuft nicht sprunghaft, sondern stetig.
  5. In der Ausbildung findet Ethik keine Berücksichtigung
  6. Viele Entwickler setzen viel mehr ihre Ideen und Vorstellungen um und orientieren sich weniger an den Wünschen der Nutzer.
  7. Entwicklungen entstehen nicht durch den Einen (Tovalds, Zuckerberg, Jobs, Gates), sondern dahinter steht immer ein Team.
  8. Die wenigsten Entwicklungen kommen von Start-ups.
  9. Der Großteil der Firmen erwirtschaftet Geld auf ein dieser drei Arten:
    • Werbung: Der Zugang zu den Nutzern wird Dritten verkauft und die Nutzer werden entsprechend analysiert, um diese Dienstleistung zu perfektionieren.
    • Geschäftskunden: Verkauf von Produkten an zahlungskräftige Firmen, die damit arbeiten.
    • Endkunden: Direkter Verkauf von Produkten und Dienstleistungen an Endkunden.
  10. Das Geschäftsmodell der Großen zerstört alles: Viele Unternehmen setzen auf ein rasantes Wachstum und erdrücken dann mit ihrer Macht alle anderen. Der Verlauf ist meist:
    1. Erstelle ein interessantes oder nützliches Produkt, das einen großen Markt verändert.
    2. Besorge Dir viel Geld von Investoren.
    3. Versuche schnell die Nutzerbasis zu vergrößern, auch wenn die finanzielle Verluste bedeutet.
    4. Finde einen Weg, die Benutzer zu Geld zu machen, um die Investoren zu bezahlen.
    5. Bekämpfe alle Konkurrenten oder kaufe sie auf.
  11. Entscheidungen werden häufig nach Lust und Laune und weniger auf rationaler Basis getroffen: Angefangen beim Projektmanagement, über Programmsprachen und Werkzeuge bis hin zu Algorithmen und der UI-Gestaltung unterliegt vieles dem Zeitgeist und hippen Modeströmungen.
  12. Keine Institution hat die Macht, den Technologiesektor zu bändigen: Die Presse versagt bei der Kontrolle und Regierungen haben kein Wissen und Verständnis der Vorgänge. Having political leaders who can’t even install an app on their smartphones makes it impossible to understand technology well enough to regulate it appropriately, or to assign legal accountability when tech‘s creators violate the law.

    • Startups haben das Ziel von großen gekauft zu werden. Geschäftsmodell ist in kürzester Zeit einen Marktwert zu generieren, so dass man selbst das Produkt wird.
    • Tech-Firmen haben nicht unbedingt das Ziel, ein gutes Produkt oder Dienstleistung zu schaffen, sondern Kunden zu binden und Marktanteile zu sichern, um dann sich selbst als Produkt an einen Konkurrenten zu verkaufen.
    • Zum Wachsen brauchen sie Geld, das sie sich von Investoren holen. Das gesamte Unternehmen basiert sehr stark auf diesen Geldern, weshalb sie sich sehr stark ihren Investoren verpflichtet fühlen und verstärkt auf kurzfristige Gewinne für die Investoren, anstatt auf Nachhaltigkeit und ihre Kunden zu achten.
    • Den Wettbewerb um Kunden gibt es nur noch indirekt, denn „Hauptkunde“ ist der Investor. Der Wettbewerb findet nicht mehr auf dem eigentlichen Markt statt, sondern der Warenmarkt wird missbraucht, um Attraktivität für Investitionen (auf dem Finanzmarkt) zu generieren.
    • Klassische Firmen buhlen um Kunden und wachsen aufgrund von Verkaufserlösen.