In der FAZ ist ein recht langer, aber sehr gut geschriebener Artikel über die dominante Stellung Googles als Suchmaschine erschienen: Googles Dominanz als Suchmaschine: Die Macht der Netzkonzerne.
Der Artikel beleuchtet sehr gut (1) die Probleme die aus dieser Dominanz folgen (Konkurrenten haben es sehr schwer und Macht über Werbetreibende), (2) wie wir Nutzer mit unserer Trägheit, die Standardvorgabe zu ändern, zu dieser Dominanz beitragen und (3) wie Google sich durch ein Geflecht von Verträgen und Zusatzangeboten (API für Push-Nachrichten nutzen viele App-Programmierer, weshalb Gerätehersteller gezwungen sind, die notwendigen Google-Apps einzubauen) bei Android diese Vormachtstellung sichert.
Der Artikel unterbreitet auch einige interessante Vorschläge, wie diese vorherrschende Stellung gebrochen werden könnte: Der Play-Store und die APIs sollen an eine Gemeinnützige wie die Linux Foundation überführt werden, damit Google dieses Machtspiel über Bande nicht mehr nutzen kann. Des weiteren sollen Konkurrenten auch Zugriff auf die Datenbank und die Informationen über Suchabfragen bekommen. Beides also zwei Vorschläge für mehr Kooperation.
Leider vermisse ich an der Stelle noch die Stärkung der Konkurrenten. Es fehlt massiv an Aufklärung der Nutzer über ihre Möglichkeiten und eben die gesamtgesellschaftlichen Probleme, die aus der Trägheit resultieren. Der Artikel selbst ist ein gutes Beispiel. Wünschenswert wäre meiner Meinung nach am Ende ein schlichter Aufruf, öfter mal Qwant, DuckDuckGo oder Bing als Suchmaschine und OpenStreetMap für das Kartenmaterial, insb. OpenRouteService für die Streckenplanung, zu nutzen. Es muss nicht immer sein, nur ab und zu, so lernt man neue Welten kennen.