Umfrage: »Wer mag Schule?«, »Wer mag Kunst-/Musikunterricht?« Zum Schluss noch einmal die Frage »Für wen sich der Blick auf Kunst-/Musikunterricht und Schule verändert hat.«
Theorie
- Einstieg: »Was ist Liebe?«, »Wie fühlen sich Zahnschmerzen an?«
- Bild eines Menschen und einer Gruppe daneben
- Mensch: Grenze zwischen Innenwelt (Gedanken) und Außenwelt
- Schmerzempfinden und die Bedeutung des Wortes Liebe sind höchst subjektiv (Innenwelt); in der Interaktion mit anderen Menschen wollen wir unsere Gedanken dem anderen mitteilen, die Innenwelt nach außen bringen
- Sensorik: Sehen, Hören, Fühlen (Tastsinn), Schmecken, Riechen
- Aktoren: Zeigen/Darstellen/Tanzen, Sprechen/Singen, Berühren
- Gefühle und Gedanken sind nicht übertragbar, wir bedienen uns Hilfsmitteln (Sprach, Schrift, Bilder u. s. w.) um diese der Außenwelt zu kommunizieren, jedoch gelingt dies nur unvollständig, da das Kommunikationsmedium immer reduziert ist
- Sprache als Mittel zur Kommunikation von Gedanken; Kommunikation unvollständig/reduziert (z. B. Missverständnisse, »das Gesagte ist nicht das Gemeinte und das Gehörte nicht das Verstandene«)
- für einige Gedanken gelingt dies gut (meist abstrakte Informationen »ich bin angekommen«, »die Sonne scheint«) und für andere schlechter (schwer beschreibbar, »ich fühle mich glücklich«, Schmerzskala); Kontinuum von abstrakt (1+1=2) bin unbeschreiblich (»Was ist leidenschaftlich?«)
- Töne sind eine Erweiterung der Kommunikation über das Hörvermögen, zum Teil mit Hilfsmitteln/Werkzeugen wie Instrumenten
- Bilder/Fotografien kommunizieren über das Sehen
- oft eine Mischung: Musik = Töne+Sprache, Film=Bilder+Töne+Sprache
- Voraussetzungen zur Kommunikation:
- ich muss mich selbst verstehen
- ich brauche die notwendigen Techniken zur Kommunikation; muss Singen können oder die Wörter zum Beschreiben kennen ⇒ in der Schule erlernt und schult man diese Fähigkeiten
- das Gegenüber muss die Mittel zum Empfang haben, sprich Gedanken und Erinnerungen, die durch die gleichen Kommunikationseinheiten ausgelöst werden ⇒ Sender + Empfänger müssen auf der gleichen Wellenlänge liegen bzw. in Resonanz stehen
- Kommunikation als Empfänger heißt: empfangen zu können, Sinne müssen geschärft sein ⇒ in der Schule erlernt und schult man diese Fähigkeiten
- bei gemischter Kommunikation müssen die Kommunikationswege in Kongruenz liegen, sonst entsteht Dissonanz (Double-Bind), Schulz v. Thun
Beispiel: The Rose von Bette Midler
- Text ist nicht um des Textes Willen oder um eine (abstrakte) Information zu transportieren (wie ein Sachtext), sondern um das Bild im Kopf des Sängers zu kommunizieren
Gesang und Musik unterstützt die Übermittlung
- Nur den Text lesen wie ein Gedicht und versuchen, das Bild im Kopf zu
kreieren
- Kommunikation auf zwei Ebenen: das Bild, das der Text beschreibt, und die Gefühle/Gedanken, die dieses Bild auslöst
- Das Lied als a cappella hören: The King's Singers "The Rose " -
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- Passt der Klang zur Botschaft?
- Wie unterstützt die »andere« Form der Aussprache die Botschaft? (Ähnlich der Dynamik beim Vortragen eines Textes/Gedichts)
- Das Lied mit Musik: The Rose - by Bette Midler + lyrics -
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- Passt die Musik zur Botschaft?
- Wie funktioniert die Musik? ⇒ Inhalt des Musikunterrichts
- Instrumentalversion Saxophone: The Rose - Bette Midler - Saxophone Cover |
Mayo〜万葉〜
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- War das Bild da? ⇒ Erinnerung, so funktioniert lernen
- Problem: Beeinflussung durch unbewusstes Triggern von Erinnerungen (Musik im Geschäft)
- Nur den Text lesen wie ein Gedicht und versuchen, das Bild im Kopf zu
kreieren
- Unterschiedliche »Sprachen«
Beispiel: René Aubry
- Lied anhören:
- Geschichte Erzählen
- Lied nochmals anhören
Ziel der Schule
- Kritik: Schule konzentriert sich mehr auf die Vermittlung und Anwendung von Wissen, anstatt auf die Fähigkeiten zur Wahrnehmung und Kommunikation von Gedanken – Denken lehren, statt Gedachtem
- Ziel der Schule: Kommunizieren lernen, damit wir später nicht wie Zombies durch die Welt laufen, weil wir a) uns selbst nicht wahrnehmen oder verstehen können oder b) unsere Gedanken nicht mit der Außenwelt teilen können bzw. nicht verstehen, was die Außenwelt meint
- Zweite Ebene (»Was ist Liebe?«) kann man meist nicht in klare Worte fassen, weshalb man sich an diese nur von verschiedenen Seiten mit unterschiedlichen Blickwinkeln annähern kann. Ebenso »Sprachgefühl«, »abstraktes Denken« ⇒ Lernen funktioniert nur durch Übung